Unserer Erfahrung nach ist es schwierig Katzen den Freigang abzugewöhnen und sollte nur in Ausnahmefällen durchgeführt werden. Katzen sind Gewohnheitstiere und lieben gleichbleibende Tagesabläufe. Wichtig ist es, bei der Umgewöhnung in der Wohnung genügend Anreize zur Beschäftigung zu schaffen, Spielzeug und Kratzbäume anzubieten und sich viel mit der Katze zu beschäftigen. Ein umzäunter Balkon oder Terrasse kann als Kompensation helfen, der Katze genügend Abwechslung zu bieten.
Wer in eine neue Wohnung ziehen muss und dort über keinen Garten mehr verfügt, muss seine Katze aber keineswegs abgeben, die zuvor vielleicht ein Freigänger war. Denn auch wenn es am Anfang für die Samtpfote eine Umstellung sein wird, ist es tatsächlich möglich, ihr den Freigang abzugewöhnen beziehungsweise umzugestalten.
Im folgenden Ratgeber erläutern wir, wie das Abgewöhnen funktionieren kann und beantworten zudem alle relevanten Fragen zu diesem Thema.
Warum ist Freigang gut für Katzen?
Katzen lieben es zu jagen und neue Dinge zu erleben. Daher ist Freigang für die meisten von ihnen sehr wertvoll. Insbesondere dann, wenn das Frauchen oder Herrchen tagsüber arbeiten ist, muss die Samtpfote in dieser Zeit nicht alleine in der Wohnung warten. Stattdessen kann sie sich draußen beschäftigen. Doch das ist leider nicht immer möglich und wenn Du umzieht, musst Du Dir Gedanken machen, wie Du die Katze dennoch bei Laune hältst.
Wenn Du schon viele Wochen vor dem Umzug weißt, dass die Samtpfote am neuen Wohnort sehr wahrscheinlich nicht nach draußen kann, solltest Du sie schon im Vorfeld daran gewöhnen und sie immer Mal wieder etwas kürzer nach draußen lassen. So gestaltet sich die Umstellung als nicht ganz so kompliziert.
Im Idealfall muss eine Umgewöhnung nicht stattfinden, da viele Halter die Erfahrung gemacht haben, dass eine Katze, die einmal Freigänger war, dieses Verhalten weiterhin ausleben und zeigen möchte. Daher ist die Vorbereitung und richtige Umgewöhung sehr wichtig.
Die neue Wohnung vorbereiten
Dass der Freigang erst einmal vorbei ist, heißt noch lange nicht, dass das Katzenleben nun auch langweilig sein muss. Denn Du kannst einiges tun, um Deinem Liebling das Leben angenehm zu gestalten.
So solltest du deine Wohnung beziehungsweise dein Haus in ein echtes Katzenparadies verwandeln. Freigängerkatzen brauchen Beschäftigung in den eigenen vier Wänden.
Dabei ist Abwechslung das entscheidende Thema. Biete Deiner Katze immer wieder neue Spielzeuge und andere Beschäftigungsmöglichkeiten, damit Sie auch ohne Freigang stets sehr gut unterhalten wird und sich niemals langweilt.
Zudem musst Du ihr nicht nur in der Anfangszeit, sondern am besten immer, mehr Aufmerksamkeit schenken. Streichle sie und spiele mit ihr, am besten so oft sie das will. Wohnungskatzen passen ihren Tagesablauf oft mit dem ihrer Menschen an, sie wollen an deinen Aktivitäten teilhaben – dies auch umso mehr, je mehr du dich um deine Katze kümmerst.
Stelle zudem einen hohen Kratzbaum auf, damit die Samtpfote problemlos aus dem Fenster schauen kann. Das mögen viele Katzen sehr gerne und beobachten dabei alles, was draußen passiert.
Einige ambitionierte Katzenhalter bauen ihren Katzen unterhalb der Decke eine kleine, zweite Etage mit Wegen, Tunneln und Rastplätzen, sodass der Stubentiger sich richtig austoben kann und in Bewegung bleibt. Wäre das für euch vielleicht eine Idee?
Es gibt im Handel viele Geschicklichkeits- und Lernspiele, die eine Katze stundenlang beschäftigen können. Besonders Wohnungskatzen brauchen dieses Angebot, um ihre angeborenen Jagdtrieb ausleben zu können.
Wenn Du das alles beherzigst, kann es sogar passieren, dass Dein Tier sich in seinem neuen Zuhause wohler fühlt als im alten Haus.
Richte mehrere Rückzugsorte ein
Gerade wenn es sich um eine neue Wohnung handelt, solltest Du Deiner Katze immer so viel Zeit lassen wie sie braucht, um sich einzuleben. Schaffe am besten gleich mehrere Rückzugsorte, an denen sie sich ganz allein von der ganzen Anstrengung rund um den Umzug und die neue Umgebung ausruhen kann.
Übrigens ist es hierbei durchaus erlaubt, ihr hin und wieder ein Leckerli zu geben, um ihr zu zeigen, dass sie sich sehr gut verhält.
Alternativen zum Freigang
Auch wenn der Freigang direkt so nicht mehr möglich ist, muss das nicht heißen, dass die Katze gar nicht mehr an die frische Luft darf. Denn wenn Du einen Balkon oder eine umzäunte Terrasse hast, kannst Du ihr auch dort einen tollen Ort zum Riechen, Entspannen und auch zum Bewegen einrichten.
Handelt es sich um einen Balkon, stattest Du diesen aber am besten mit einem Katzennetz aus. Dadurch verhinderst Du, dass die Sampfote versucht auszubüchsen oder sich erschreckt und dann mehrere Meter nach unten fällt.
Du solltest das Netz aber immer korrekt sichern, damit es seinen Zweck auch wirklich wie gewünscht erfüllen kann. Hierfür muss teilweise ins Mauerwerk gebohrt werden. Wenn Du zur Miete wohnst, sprichst Du dies zur Sicherheit mit Deinem Vermieter ab. So lassen sich viele Probleme schon im Vorfeld vermeiden.
Unsere Erfahrungen mit unserer Katze und wie wir ihr den Freigang abgewöhnten
Unsere geliebte Katze Molly war schon immer ein Abenteurer. Mit ihrer neugierigen Natur und ihrem unstillbaren Entdeckungsdrang war es für sie das Größte, draußen herumzustreifen und die Welt um sie herum zu erkunden. Doch aus verschiedenen Gründen mussten wir ihr für eine Weile den Freigang untersagen. Es war eine schwierige Entscheidung für uns, da wir wussten, wie sehr Molly das Leben im Freien liebte. Aber wir wussten auch, dass es notwendig war, um sie zu schützen und sie vor möglichen Gefahren zu bewahren.
Um Molly den Freigang abzugewöhnen, war es wichtig, einige wichtige Schritte zu beachten und sie langsam an ein Leben im Haus zu gewöhnen. Hier sind einige Dinge, auf die wir besonders geachtet haben:
1. Sicherheit gewährleisten
Unsere oberste Priorität war es, sicherzustellen, dass Molly in unserer Obhut sicher und geschützt war. Wir sorgten dafür, dass alle Fenster und Türen sicher verschlossen waren, um zu verhindern, dass sie unerwartet entwischte. Außerdem haben wir uns vergewissert, dass sie über ausreichend Spielzeug und Unterhaltung im Haus verfügte, um ihre natürliche Neugier und Energie zu kanalisieren.
2. Ausreichende Beschäftigung
Damit Molly nicht unter Langeweile litt und den Freigang nicht vermisste, haben wir ihr eine Vielzahl von Spielmöglichkeiten und Beschäftigungsmöglichkeiten geboten. Von interaktiven Spielzeugen über Kratzbäume bis hin zu versteckten Leckerlispielen – wir haben alles getan, um sicherzustellen, dass sie geistig und körperlich ausgelastet war.
3. Indoor-Abenteuer schaffen
Um Molly die Möglichkeit zu geben, ihre Entdeckerlust auch im Haus auszuleben, haben wir verschiedene Indoor-Abenteuerbereiche geschaffen. Wir richteten spezielle Kletter- und Versteckmöglichkeiten ein und gestalteten verschiedene Spielbereiche, die ihre natürlichen Instinkte ansprachen und sie beschäftigten.
4. Soziale Interaktion
Katzen sind soziale Tiere und benötigen regelmäßige Interaktion mit ihren Menschen, um sich wohl zu fühlen. Wir haben daher bewusst Zeit damit verbracht, mit Molly zu spielen, zu kuscheln und sie zu streicheln, um ihr das Gefühl von Nähe und Zugehörigkeit zu vermitteln.
5. Geduld und liebevolle Unterstützung
Der Übergang vom Freigang zum Leben im Haus war für Molly nicht einfach, und es erforderte Geduld und liebevolle Unterstützung von unserer Seite. Wir haben sie ermutigt, sich langsam an ihr neues Umfeld zu gewöhnen, und haben sie mit Lob und Leckerlis belohnt, wenn sie sich gut verhielt.
Es war nicht immer einfach, Molly den Freigang abzugewöhnen, aber mit der Zeit begann sie, sich im Haus wohlzufühlen und ihre neuen Indoor-Abenteuer zu genießen. Wir haben gesehen, wie sie sich langsam an ihr Leben als Hauskatze gewöhnte und dabei ihre einzigartige Persönlichkeit zum Ausdruck brachte.
Kann ich mit der Katze auch Gassi gehen?
Ja, manche Katzen genießen es sogar, an einem Geschirr wie ein Hund spazieren zu gehen. Allerdings mögen dies längst nicht alle Samtpfoten. Wenn sich Deine neue Wohnung in einem höheren Stockwerk befindet und Du keinen Balkon hast, kannst Du es durchaus versuchen.
Solltest Du aber merken, dass Deine Katze sehr viel Angst hat und das Gassigehen gar nicht genießen kann, solltest Du es sofort abbrechen.
Denn am Ende des Tages muss es dem Stubentiger gut gehen – mit oder ohne Freilauf.
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Zusammenfassung – Katze Freigang abgewöhnen
Abwechslung ist das A und O. Dein Freigänger ist es gewohnt, viele Kilometer zu gehen, herumzustreunern und seinem natürlichen Bewegungs-, Jagd- und Spieltrieb nachzugehen. Ist der Freigang nicht mehr möglich, solltest du als Ersatz ausreichend Beschäftigung in den eigenen vier Wänden anbieten.
Kann deine Katze nicht mehr in den Freigang, solltest du die Wohnung immer ansprechender ausstatten, dich viel mit deiner Katze beschäftigen und ihr so Anreize schaffen, um auch in der Wohnung genügend Abwechslung erleben zu können.
Ein mit Katzennetz gesicherter Balkon oder eine umzäunte Terrasse bietet einen annehmbaren Ersatz. Auch in deiner Wohnung aufgestellte Kratzbäume oder Ebenen für deine Katze unter der Decke oder an den Wänden bieten eine willkommene Abwechslung.